Die Stadt Vejle hat in den städtischen Müllbehältern intelligente Sensoren montiert, wodurch unnötige Fahrten zu leeren und halbleeren Tonnen vermieden werden sollen. Die Gemeinde ist damit ein Pionier in der Nutzung digitaler Technologie und des IoT (Internet der Dinge). Intelligente Routenplanung motiviert die Mitarbeiter und ist ein Gewinn für Klima und Wirtschaft.
Um 5 Uhr morgens wird der optimale Routenplan zur Entleerung von hunderten von Müllbehältern der Stadt Vejle, die entlang der 2.000 km Straßen der Gemeinde platziert sind, berechnet. Diese dynamische Berechnung erfolgt automatisch anhand aktueller Daten von den Sensoren – sogenannten Füllstandssensoren – die in jeder Mülltonne installiert sind. Die Sensoren signalisieren, wenn die Behälter zur Entleerung bereit sind, wenn sie zu 80 Prozent gefüllt sind, und vermeiden somit unnötige und klimabelastende Fahrten.
„Die Gemeinde Vejle hat einen innovativen Zugang zur Digitalisierung und Nutzung des IoT (Internet der Dinge).“ sagt Lars Bolander, Leiter der Abteilung Straßen & Parks der Gemeinde Vejle. Daher hat die Gemeinde Mittel für einen Pilotversuch auf einer Testroute bereitgestellt, um die Effizienz der Entleerung öffentlicher Mülltonnen durch digitales Auslesen der Füllstände zu verbessern.
Der Test gab grünes Licht für die vollständige Implementierung
Das Ziel des Tests war es, datengesteuerte Planung anstelle von geschätzten Entleerungsfrequenzen zu ermöglichen, um die Entleerung zu optimieren, den Bürgern einen besseren Service zu bieten und eine umweltfreundlichere Abfallentsorgung zu gewährleisten. Der Test zeigte ein klares Optimierungspotenzial und eine positive Geschäftsgrundlage. Daher sind die Füllstandssensoren jetzt nach einem Ratsbeschluss in der gesamten Gemeinde eingeführt.
Insgesamt sind jetzt 547 der 875 Abfallbehälter der Stadt mit digitalen Sensoren ausgestattet. Die verbleibenden Behälter befinden sich an zentralen Standorten in den Zentren der Gemeinde und im Zentrum von Vejle und können daher täglich von Mitarbeitern im Rahmen anderer Routinen leicht geleert werden.
Dänische Entwicklung weist den Weg
Als Lieferant hat sich die Gemeinde Vejle für BrainyBins von Maacks, den dänischen Spezialisten für die Digitalisierung von Abfallbehältern und Recyclingstationen, entschieden. Die BrainyBins®-Softwareplattform, Dynamic Route, sammelt Daten von den Füllstandssensoren, optimiert die Entleerungsrouten und generiert sie online für die Mitarbeiter im Materielgården (Material- oder Betriebshof). Dies ist der interne Auftragnehmer der Gemeinde Vejle, der die Entleerungen durchführt.
„Früher fuhren wir ein- bis zweimal pro Woche zu den Abfallbehältern, aber jetzt können wir sie durchschnittlich alle vierzehn Tage entleeren,“ sagt Sari Jensen von Straßen & Parks. Sie fährt fort:
„Die Fahrer auf der Route haben Online-Zugang auf die Entleerungsroute. Sie registrieren, wo die einzelnen Mülltonnen geleert wurden und können vor Ort über möglichen Reparaturbedarf berichten.“
„Früher wurden die Mülltonnen nach festen Routen geleert, täglich oder 1–2-mal pro Woche, während einige seltener geleert wurden, basierend auf der Erfahrung der Mitarbeiter. Zwei Personen waren ständig mit den Entleerungen beschäftigt.
Jetzt sind es 1,5 Mitarbeiter, die die Abfallbehälter entleeren, und durch die laufende Optimierung können wir dies noch weiter reduzieren. Das gibt nun Zeit für andere wichtige Aufgaben.“ fasst Mikal Bladt, Teamleiter im Materielgården der Gemeinde Vejle, zusammen.
Das Prognosewerkzeug der BrainyBins-Plattform basiert auf Künstlicher Intelligenz (KI). So verbessert sich das Routenplanungssystem kontinuierlich in der Vorhersage, wann die einzelnen Behälter als nächstes geleert werden müssen, da es aktuelle Messungen mit den BrainyBins Füllstandssensoren, Historie, Fahrerberichte und andere Datenquellen einbezieht.
Motivierend für die Mitarbeiter
Im Büro kann Sari Jensen auf einem Bildschirm alle Abfallbehälter überwachen, ihre Füllstände sehen und erfährt auch, wann sie geleert werden müssen. Sie stellt sicher, dass die Fahrer in das System eingeführt und motiviert werden, den Umgang zu erlernen und das mobile BrainyBins® Navigation Werkzeug zu benutzen.
„Es ist wichtig, dass die Fahrer die digitale Lösung unterstützen, und das tun sie, weil sie einfach zu verwenden ist – auch für Vertretungen,“ sagt Sari Jensen.
„Die Implementierung erfordert Disziplin und feste Routinen bei der Registrierung der Mülltonnen mit Typ, GPS-Standort usw. in der DIS-Datenbank der Gemeinde. Es muss eine Person geben, die dafür verantwortlich ist und die Koordination der beteiligten Abteilungen der Gemeinde übernehmen kann.“ sagt Sari Jensen. Sie stellt sicher, dass die Datenbank mit den Standortdaten, an die die BrainyBins® Dynamic Route-Software angebunden ist, korrekt ist.
Radar bahnt den Weg für weitere Optimierungen
Mit präzisen Daten über den Standort und historischen Daten über die Füllstände, die in der BrainyBins®-Plattform erfasst sind, hat die Gemeinde nun begonnen, Überschneidungen zu beseitigen und die Anzahl der Abfallbehälter zu reduzieren. Da dies vollständig datengesteuert erfolgt, geschieht dies ohne Beeinträchtigung des Bürgerservices.
Der ursprüngliche Versuch im Jahr 2021 zeigte bis zu 30 Prozent Fehlermeldungen, und daher entschied sich die Gemeinde Vejle, zu Maacks als Lieferant von Füllstandssensoren und Software zu wechseln. Sie taten dies, weil Maacks mit der Radartechnologie den besten Sensor auf dem Markt entwickelt hatte, und heute erlebt die Gemeinde sehr wenige Fehlermeldungen.
„Die Radarsensoren von Maacks leisten deutlich mehr als in unserem Ziel für die Testphase vorgesehen. Der Ausgangspunkt damals war die damalige Sensortechnologie, die nicht von Maacks stammte,“ sagt Sari Jensen.
Auch die Signalabdeckung der Radarsensoren ist sehr gut über das Kommunikationsnetzwerk NB-IOT, wo der Füllstand sechsmal am Tag aktualisiert wird.
Die Ergebnisse in Vejle sind eindeutig positiv
Die BrainyBins®-Lösung wurde 2023 vollständig implementiert und befindet sich nun in der Betriebsphase. Im Jahr 2024 werden die Ergebnisse mit dem Ziel bewertet, das System auch in anderen Abteilungen der Gemeinde Vejle zu implementieren. Es gibt hohe Erwartungen an die Bewertung, die zeigen soll, dass die Ziele einer 30-prozentigen Reduzierung der Fahrten, eines 40-prozentigen wirtschaftlichen Gewinns und einer Reduzierung um 5,5 Tonnen CO2 pro Jahr erreicht werden können.
„Wir haben ein gutes Bauchgefühl und sehen, dass wir mit denselben Mitarbeitern nun auch Zeit haben, Müll entlang der Straßen und an Brücken zu sammeln,“ fasst Sari Jensen von Straßen & Parks zusammen, die für die Durchführung der Implementierung und den täglichen Betrieb der Maacks-Lösung verantwortlich ist.
„Kein Zweifel, dass die Entleerung der Abfallbehälter schneller und billiger wird, und es gibt das kleine Extra, dass wir schnell auf Fragen unserer gewählten Politiker von besorgten Bürgern über die Mülltonnen reagieren können. Den Politikern gefällt, dass wir keine unnötigen Fahrten machen, denn das zeigt, dass wir auch das Klima berücksichtigen.“ schließt Lars Bolander ab.